Vorsorge ist besser als jede Therapie
Die beste Vorsorge, die jeder für sich treffen kann, ist eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und ein einigermaßen vernünftiger Lebenswandel. Aber manche Erkrankungen hat man leider nicht selbst in der Hand und es ist gut, sie frühzeitig zu erkennen, um eingreifen zu können. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für etliche Vorsorgeuntersuchungen – nicht aus reiner Mitmenschlichkeit, sondern weil sich dadurch teure Folgebehandlungen vermeiden lassen. Warum also auf mehr Sicherheit verzichten? Checken Sie doch einmal, was für Sie dran sein könnte.
Sicherheit für Mutter und Kind
Die Vorsorgeuntersuchungen, die am häufigsten und regelmäßigsten wahrgenommen werden, sind die in der Schwangerschaft. Blut- und Urinuntersuchungen, dreimal Ultraschall und andere Beratungen führt der Frauenarzt durch, um die Gesundheit von Mutter und Kind sicherzustellen. Auch wenn man sich wohl fühlt und in der eigenen Familie keine Probleme oder besonderen Krankheiten bekannt sind, sollte man diese Vorsorge treffen – es geht ja nicht nur um einen selbst! Wenn das Kind dann da ist, gilt ihm in den ersten Lebensjahren ganz besonders viel Aufmerksamkeit, auch in Hinsicht auf Vorsorge. Das geht schon mit der U1 gleich nach der Geburt los und erstreckt sich bis zur U9 ungefähr mit fünf bis fünfeinhalb Jahren. Bei diesen Untersuchungen geht es um die Entwicklung von Körper, Stoffwechsel, Sinnesorgane, Motorik, Sprache, Sozialverhalten – spricht: um den gesamten kleinen Menschen. Seit 2006 werden weitere vier Untersuchungen für die folgenden Lebensjahre empfohlen, die Kosten dafür aber leider nicht immer von den Krankenkassen übernommen.
Regelmäßig zur Vorsorge zum Frauenarzt oder Urologen
Dem Intimbereich und den Geschlechtsorganen gilt schon in jungen Jahren besondere Aufmerksamkeit. Auf eine kostenlose Chlamydieninfektion, die Unfruchtbarkeit zur Folge haben könnte, haben gesetzlich versicherte Frauen bis 25 Jahre Anspruch. Ab 20 Jahren werden Kosten für Krebsvorsorgeuntersuchungen übernommen und die Gefahr des Gebärmutterhalskrebses kann dabei deutlich eingegrenzt werden. Ab 30 Jahren kommt das Untersuchen der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs hinzu. Alle zwei Jahre steht Frauen zwischen 50 und 70 Jahren die Teilnahme an einem Mammografie-Screening zu. Auch Männer haben ihre spezielle Schwachstelle: Prostatakrebs. Ihn hat die Früherkennungsuntersuchung im Visier, die Männern ab 45 jährlich von den Kassen bezahlt wird und sowohl eine Tast- wie auch eine Blutuntersuchung hinsichtlich des PSA-Wertes beinhaltet.
Den ganzen Körper im Blick haben
Natürlich gibt es auch viele Vorsorgeuntersuchungen, die Frauen und Männer gleichermaßen wahrnehmen sollten. Zwei zahnärztliche Kontrollen gehören genauso dazu wie der zweijährliche Gesundheits-Checkup beim Hausarzt ab 35 Jahre. Dieser „TÜV“ überprüft Herz, Kreislauf und den Stoffwechsel und alle zwei Jahre übernimmt die Kasse auch die Kosten für ein Hautkrebs-Screening. Diese Untersuchungen werden noch von viel zu wenigen in Anspruch genommen, weil sie meinen, dass Vorsorge in den Bereich des Alters gehört. Falsch! Hautkrebs macht auch vor jungen Leuten nicht halt!
Angstthema Darmkrebs
Ein für viele unangenehmes Thema ist die Darmkrebs-Früherkennung. Ihr haftet ein sehr negatives Image an. Zugegeben, die Darmspiegelung, die ab 55 Jahren innerhalb von zehn Jahren zweimal in Anspruch genommen werden kann, ist etwas unangenehm und kostet vor allen diejenigen große Überwindung, die an Hämorrhoiden leiden. Aber dagegen gibt es ja Hämorrhoiden Salben die helfen und zudem ist die Chance, Darmkrebs im Frühstadium zu erkennen sehr groß und es bestehen gute Heilungschancen. Davor gibt es ab 50 Jahre die Möglichkeit, krankhafte Veränderungen mittels Hämoccult-Test feststellen zu lassen. Dabei werden Stuhlproben auf enthaltenes Blut hin untersucht. Dieses Verfahren ist absolut unproblematisch und tut nicht weh – warum also auf dieses kostenlose Stückchen Sicherheit verzichten?
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