Pflege zuhause für die meisten die erste Wahl
Das Thema „Demographischer Wandel“ ist schon seit längerem vieldiskutiert und medienpräsent. Die Deutschen werden älter – der Medizin, unseren guten hygienischen Zuständen und unserer Ernährung sei Dank. Dieser starke Anstieg des Altersdurchschnitts sorgt nicht nur für knappe Rentenkassen, sondern auch für immer mehr ältere Menschen, die auf Pflege im Alter angewiesen sind. Seniorenheime werden ausgebaut und neu gebaut, betreutes Wohnen boomt und viele neue Formen des gemeinsamen Wohnens im Alter entstehen. Doch für die meisten Deutschen ist der Wechsel in ein Pflegeheim keine erstrebenswerte Alternative zur Pflege zuhause.
Nur 30 Prozent nehmen Pflege im Heim in Anspruch
Es sind absolut beachtliche Zahlen, von denen dieser Artikel der SZ-Online spricht: 70 Prozent der 2,5 Millionen Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt. Das sind sage und schreibe 1,75 Millionen Menschen! Unter hinter diesen Zahlen stehen mindestens genauso viele pflegende Personen, tatsächlich sind es noch viel mehr, da sie sich mit der Pflege abwechseln. Einer alleine kann diese anstrengende und kräftezehrende Arbeit selten leisten. Die meisten Angehörigen sind im Bereich der Pflege nicht ausgebildet. Sie bemühen sich zwar nach Kräften, lernen schnell dazu und bringen viel Liebe und Fürsorge mit, doch in Bezug auf manche Handgriffe und pflegerischen Tätigkeiten sind sie einfach überfordert.
Bundesagentur für Arbeit wirbt Pflegekräfte auf den Philippinen an
Professionelle Pflegedienste sind deshalb unverzichtbar, um zumindest stundenweise die Angehörigen zu unterstützen oder dort die komplette Pflege abzudecken, wo die Betroffenen ohne familiären Rückhalt dastehen. Viele dieser mobilen Pflegedienste sind in den letzten Jahren entstanden, doch die Nachfrage nach qualifizierter Pflege steigt unvermindert an und lässt sich durch Arbeitskräfte von unserem Arbeitsmarkt nicht mehr decken. Die Bundesagentur für Arbeit sucht deshalb schon seit längerem nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland nach Pflegekräften. In vielen Seniorenhaushalten sind mittlerweile Hilfen aus Polen oder anderen osteuropäischen Ländern tätig. Vor rund 14 Tagen hat die Agentur nun durch die Unterzeichnung einer Vermittlungsabsprache den Grundstein dafür gelegt, dass ein ganz anderes Land in den Fokus der deutschen Pflege gerät: Auf den Philippinen sollen Pflegekräfte angeworben und ausgebildet werden. (Hier geht es zur Pressemitteilung der Bundesagentur). Dabei geht es nicht um billige Arbeitskräfte: Auch für sie sollen dann auf dem deutschen Arbeitsmarkt die gleichen Rahmenbedingungen gelten wie für deutsche Arbeitnehmer.
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
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