Magnesium – ein vergessenes Mineral
Wenn heutzutage von einer gesunden Ernährung die Rede ist, dann wird vor allem von einer fettfreien Ernährung geredet. Nahrungsmittel nach biologischem Anbau, zuckerfreie Getränke und vitaminreiche Smoothies durchströmen die Gedankenwelt körper- und gesundheitsbewusster Menschen. Nur selten ist es zu hören, dass sich über eine ausreichende Mineralzufuhr gesorgt wird. Doch sehr seltsam, wird bedacht, dass allein Magnesium an weit über 300 biochemischen Prozessen im Körper beteiligt ist. Dass ein so wertvolles Mineral nahezu vollständig aus unserem Bewusstsein entschwunden ist, mag auch an der Nahrungsmittelindustrie liegen, die durch Produktion und Verarbeitung den Nahrungsmitteln immer wieder lebenswichtige Mineralien entziehen. Doch warum ist Magnesium für den Körper wichtig und worin liegt die genaue Aufgabe des Minerals? Diese und andere Fragen sollen im Folgenden näher betrachtet werden.
Wo ist Magnesium im Körperhaushalt zu finden?
Magnesium ist mit einer Menge von ungefähr 30 g im gesamten Körper zu finden und für essentielle Funktionen verantwortlich.
In Teilen befindet sich das Mineral im menschlichen Skelett, genauer in der Knochensubstanz und macht knapp 1% der menschlichen Knochenmasse aus.
Hauptsächlich jedoch lässt sich Magnesium in vielen Gewebearten des Körpers feststellen, insbesondere in den Muskeln und der Leber ist das Magnesiumvorkommen höher konzentriert.
Ebenfalls enthalten extrazelluläre Flüssigkeiten, also Flüssigkeiten, die sich außerhalb der Zelle befinden und im Körper transportiert werden, Magnesium. Allerdings nur in geringen Teilen.
Aufgenommen wird Magnesium durch die Darmwand von verschiedenen Eiweißen, den Carrier-Proteinen. Je nach Mangel- oder Überversorgung kann der Körper somit den eigenen Magnesiumhaushalt genau regulieren, indem er die Versorgung einstellt oder bei Bedarf fördert.
Wozu benötigt der Mensch Magnesium?
Magnesium hat sehr viele Aufgaben und Funktionen, die für den Körper in Teilen essentiell sind. Da die Aufzählung aller Funktionen den Rahmen sprengen würde, sollen nur einige wichtige Aufgaben explizit genannt werden.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Magnesium als „Gegenspieler“ des Calciums wirkt. Es ist daher sinnvoll, eine etwaige Supplementierung von Magnesium durch eine Einnahme von Calcium zu ergänzen.
Magnesium spielt insbesondere in den Muskelzellen eine entscheidende Rolle, weswegen vor allem Sportler auf eine ausreichende Zufuhr von Magnesium achten sollten. Während Calcium dafür verantwortlich ist, die Kontraktion (Anspannen) der Muskeln zu ermöglichen, verhindert das Mineral Magnesium, dass sich das Calcium an bestimmte Rezeptoren binden kann und ist schlussendlich für die Entspannung des Muskels zuständig.
Weiterhin wird somit ein permanentes Spannungsgefühl der Gefäßmuskulatur verhindert, sodass die Organe zu einer besseren Durchblutung gelangen können.
Menschen mit Kalkablagerungen in den Venen, medizinisch als Atherosklerose bezeichnet, weisen häufig einen geringen Magnesiumspiegel auf. Somit kann das Mineral auch Kalkablagerungen in den Gefäßen verhindern und einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem haben.
Eine der wichtigsten Eigenschaften des Magnesiums findet sich allerdings in verschiedenen Stoffwechselprozessen – insbesondere dem Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel. Das Magnesium „aktiviert“ bestimmte Enzyme, welche als Katalysatoren an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Daher nimmt Magnesium auch während vieler Diäten eine relevante Stellung ein.
Sogar zu therapeutischen Zwecken kann Insulin eingesetzt werden, da es die Wirkung hat, die Produktion bestimmter Stresshormone zu hemmen, zu welchen auch Adrenalin gehört. Insbesondere für Menschen mit nervösen Leiden, ADHS oder Schlafstörungen kann Magnesium daher sehr wichtig sein.
Mögliche Symptome bei einer Magnesium-Mangelerscheinung
Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass bei zu geringer Magnesiumkonzentration Muskelkrämpfe als Folge in Erscheinung treten können. Ein jeder wird diese schmerzhaften Krämpfe nach besonders sportlicher Ertüchtigung bereits erlebt haben. Diese Theorie wird dadurch gestützt, dass wie bereits erwähnt durch ein geringes Magnesiumvorkommen im Körper das Überangebot an Calcium zu einer übermäßigen und unkontrollierbaren Muskelkontraktion führt. Dabei muss dies nicht immer in Krämpfen enden, auch Muskelzucken oder Muskelzittern können Resultat einer Magnesiumunterversorgung sein.
Wie bereits erwähnt macht Magnesium einen beträchtlichen Teil der Skelettkörpers aus. Nicht verwunderlich also, dass ein geringer Magnesiumhaushalt dem Knochenskelett nicht zugute kommt. So wird durch einen Mangel an Magnesium der Skelettabbau begünstigt und der Skelettaufbau gehemmt.
Vor allem Herzerkrankungen können wissenschaftlichen Beobachtungen zur Folge mit einem Magnesiummangel in Verbindung gebracht werden. So kommt es zur bereits erwähnten Atherosklerose, also Kalkablagerungen in den Gefäßen, welche mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte einhergehen. Daher sind medikamentöse Herzbehandlungen auch immer zum Teil auf Magnesium basierend.
Da bekanntermaßen Magnesium beruhigend wirkt, so wird eine Unterversorgung das genaue Gegenteil bewirken. Zu wenig Magnesium führt zur Nervosität und Unruhe, auch Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche können als Folgeerscheinung auftreten.
Wie ist eine optimale Magnesiumversorgung zu gewährleisten?
Mit einer Menge von 350mg pro Tag sollte ein durchschnittlicher Mensch über ausreichend Magnesium verfügen. Dies besagt zumindest die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Bei Sportlern kann dieser Wert jedoch bedeutend höher liegen, da sportliche Aktivität, insbesondere Schwitzen, dazu führt, dass der Körper Mineralien verliert. Hier sollte die Magnesiumzufuhr deutlich angehoben werden, auch, um bekannte und genannte Symptome einer Mangelerscheinung zu vermeiden.
Magnesium findet sich in allen grünen Gemüsearten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Magnesium ein Teil der Photosynthese von Pflanzen ist und sich im Zellstoff Chlorophyll wiederfindet. Zudem weisen Nüsse und Hülsenfrüchte eine erhöhte Menge an Magnesium auf. Auch in Vollkornprodukten lässt sich ein hoher Magnesiumanteil nachweisen., der bei vielen Herstellungsprozessen jedoch leider verloren geht.
Wer jedoch sicher gehen möchte, gerade bei erhöhter sportlicher Belastung, der sollte seinen Magnesiumhaushalt gezielt durch Nahrungsergänzungsmittel kontrollieren. Am besten eignen sich Kapseln, Tabletten und Pulver für den oralen Verzehr, wie sie hier zu finden sind.
Wie bereits erwähnt, sollte zudem darauf geachtet werden, dass das richtige Verhältnis von Calcium und Magnesium zugeführt wird, da es ansonsten zu einem körpereigenen Ungleichgewicht kommen kann und auch die Resorption (Aufnahme) der Stoffe gehemmt wird und somit eine Supplementierung keinen Nutzen findet.
Schlussfolgerung
Die Ausführungen haben gezeigt, dass Magnesium nicht nur für Sportler sehr wichtig ist, auch wenn diese einen erhöhten Bedarf an Magnesium aufweisen. Auch ein durchschnittlicher Mensch sollte zur Erhaltung seines Wohlbefindens auf eine umfassende Magnesiumzufuhr achten, damit vor allem kardiovaskuläre Erkrankungen und anderweitige Mangelerscheinungen nicht auftreten.
Autor: Patrick Stolp
Bild: Katharina Bregulla / pixelio.de
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