Kribbelnde Finger, taube Hände: Das Karpaltunnelsyndrom
Wer an dem sogenannten Karpaltunnelsyndrom KTS leidet, hat eine Druckschädigung am Mittelnerv (Medianusnerv) der Hand im Handgelenkstunnel (Handwurzelkanal) und leidet unter Taubheitsgefühlen und Kribbeln in den Fingern. Bis zu 10 Prozent der Erwachsenen erkranken an diesem Syndrom, wobei es sich um 3 x mehr Frauen als Männer handelt. Im Normalfall treten die Probleme zwischen 50 und 70 Jahren auf. Oftmals haben die Betroffenen beidseitig Probleme. Der sogenannte Medianusnerv ist verantwortlich für die Empfindsamkeit des Zeige- und Mittelfingers sowie des Daumens. Er steuert gezielt Hand- und Fingermuskeln. Meist ist der Handwurzelkanal eingeengt oder die darin liegenden Nerven/Sehnen brauchen durch Schwellungen mehr Platz.
Woran erkennt man ein Karpaltunnelsyndrom?
Die Erkrankung beginnt meist mit dem Einschlafen der Hand in der Nacht. Es kommt zu Missempfindungen. Schmerzen wie kleine Nadelstich treten vermehrt auf. Meist ist der Mittelfinger betroffen, später auch der Daumen. Die Probleme können sogar bis in Arm und Schulter ausstrahlen. Bei einer stärkeren Handbelastung erhöhen sich die Probleme und diese verbessern sich meist durch das sogenannte „Ausschütteln der Hand“. Ist die Krankheit bereits weiter fortgeschritten, dann kommt es zum Taubheitsgefühl und sogar zur Rückbildung der Muskulatur des Daumenmuskels. Es gibt Probleme beim Zufassen und vor allem beim Aufschrauben eines Flaschenverschlusses, durch die Abbeugung- oder Abspreizschwäche des Daumens.
Ursachen und Diagnostik des „KTS“
Das Karpantunnelsyndrom KTS kann durch knöcherne Veränderungen bei einer Handgelenks-Arthrose entstehen. Auch nach einem Handgelenksbruch oder einer starken Verrenkung kann es zur Karpaltunneleinengung kommen. Manchmal ist der Karpaltunnel auch bereits anlagebedingt zu eng. Stoffwechselstörungen, Schwangerschaften und Rheuma können die Sehnenscheiden anschwellen lassen und ebenso zur Einengung der Nerven im Handgelenkstunnel führen. Durch Diabetes, Gicht und Rheuma wird das Risiko für ein KTS deutlich erhöht. Neurologische Untersuchungen der elektrischen Nervenleitung mit Kliniktests bringen Aufklärung. Dabei handelt es sich um den Phalen – oder Handbeugetest. Eine Röntgenuntersuchung des Handgelenks sowie eine Ultraschalldiagnostik und ein MRT geben weitere detaillierte Informationen über eventuell einengende Tumore oder Ganglien bringen.
Erfolgversprechende Behandlungsmethoden beim Karpaltunnelsyndrom
Das KTS kann im Anfangsstadium konservativ behandelt werden durch eine Ruhigstellung des Gelenks in der Nacht oder durch eine Kortisontherapie mit Tabletten oder Spritzen in den Karpaltunnel. Entzündungshemmende Medikament werden oftmals auch eingesetzt, führen aber nicht nachweisbar zur Beseitigung des Karpaltunnelsyndroms. Im fortgeschrittenen Stadium mit dauerhaften Einschränkungen und nach genauer Diagnostik ist oftmals eine Operation unverzichtbar. Die Operation kann jeweils nach Zustand des Handgelenks offen oder endoskopisch per Schlüssellochmethode durchgeführt werden. Erfahrene Chirurgen wie Dr. Günther Riedel führen diese kleinen Eingriffe auch ambulant durch. Tumore oder verdicktes Gewebe, das die Probleme verursacht, können so entfernt werden und der Medianusnerv wird vom Druck befreit.
Bild: Lupo / pixelio.de
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