Besenreiser entfernen
Unter Besenreiser versteht man eine Unterform der Varizen (Krampfadern), die meistens an den Außenflächen der Oberschenkel und an den Unterschenkeln entstehen. Varizen sind knotig erweiterte netzförmige Venen, die oberflächlich direkt unter der Haut liegen. Als Ursache für die Entstehung von Besenreiser (Teleangiektasien) können Leberstoffwechsel- und Hormonstörungen genannt werden. Auch übermäßiger Alkoholgenuss und vitalstoffarme, zuckerreiche Ernährung und genetische Einflüsse wie Bindegewebsschwäche begünstigt die Bildung dieser unschönen Hautveränderungen.
In den meisten Fällen treten Besenreiser in Verbindung mit Krampfadern auf. Wenn die tiefer liegenden Klappen der Venen nicht mehr dicht sind und das Blut nicht mehr in Richtung des Herzens befördert werden kann, entsteht ein erhöhter Druck. Betroffen sind die oberflächlichen Venen der Beine inklusive deren Hauptstämmen, der Vena saphena magna und Vena saphena parva. Durch den permanenten Druck auf die Gefäße verlieren diese an Elastizität, weiten sich und werden dadurch als bläulich-rote gefächerte Gefäßstrukturen sichtbar. Besenreiser werden oft fälschlicherweise als Besenreißer bezeichnet. Der Begriff Besenreiser stammt allerdings aus der Botanik, denn die entstandenen Hautveränderungen haben Ähnlichkeit mit dünnen Reisig-Ästchen, die im vergangenen Jahrhundert zu Kehrbesen zusammengebunden wurden. Besenreiser stellen für sich keine Krankheit dar, werden aber besonders von Frauen als ein schwerwiegendes kosmetisches Problem angesehen. Wer Besenreiser entfernen lassen möchte, sollte sich in die Hände der Ärzte, Heilpraktiker oder Fachleute begeben, die über eine langjährige Erfahrung der ästhetischen Hautbehandlung verfügen. Als Spezialist ist der Phlebologe, ein Facharzt für Venenerkrankungen zu empfehlen.
Besenreiser können auch im Gesicht, besonders an der Nase und den Wangen auftreten. In diesen Fällen spricht man von Couperose, was bei vielen Menschen starken seelischen Leidensdruck auslöst.
Laserbehandlung und der Einsatz von hypertoner Kochsalzlösung bei Besenreisern
Die Entstehung von Besenreisern, ist ein Hinweis auf eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI) und sollte vom Hautarzt per Diagnostik mittels Duplexsonographie bzw. Ultraschall untersucht werden. Zur Behandlung bzw. Entfernung der Besenreiser stehen dem Hautarzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Ähnlich wie bei der Krampfaderverödung wird seit Jahrzehnten die Besenreiserverödung per Injektion mit hypertoner Kochsalzlösung durchgeführt. Die Konzentration der injizierten Kochsalzlösung ist höher als die Konzentration der Kochsalzlösung im Blut, die als isotonisch bezeichnet wird. Verwendung finden Kochsalzkonzentrationen bis 30%. Zur Schmerzminderung und Vermeidung von Thrombenbildung ist die Zugabe von Medikamenten wie z.B. Heparin gebräuchlich. Der Effekt der Osmotherapie wird durch den Prozess der Osmose erreicht. Durch Osmose wird die Konzentration der Kochsalzlösung in der Vene der Kochsalzlösung im Blut angeglichen. Die Behandlung mit hypertoner Kochsalzlösung führt nach Studien zu einer Verbesserung bei mehr als der Hälfte der Patienten.
Zur Beseitigung der Besenreiser bieten sich auch die Behandlung mit speziellen Lasern an, wenn es sich bei den Hautveränderungen über oberflächlich liegende, vereinzelte Besenreiser bis 0,1 mm Durchmesser handelt.
Sklerosierung zur Entfernung von Besenreisern
Die Sklerotherapie, d.h. die Verödung von Besenreisern ist eine gängige Methode, die auch bei der Behandlung von Krampfadern eingesetzt wird. Bei der Sklerosierung wird ein geeignetes Verödungsmittel wie Macrogollaurylether oder Polidocanol mit einer feinen Nadel direkt in die Besenreiser injiziert. Das eingespritzte Medikament führt zu einer induzierten Entzündung der Venenwände mit der Folge eines Gefäßverschlusses. Durch Resorption verschwindet der behandelte Besenreiser. Eine andere Form der Verödung ist die Injektion von Mikroschaum aus dem Wirkstoff Polidocanol. Durch die große Oberfläche des Schaums wird in der Vene das Blut besser verdrängt und die Veneninnenwand optimal mit dem Medikament benetzt, was durch den zeitlich längeren Kontakt mit der Venenwand den Verödungsprozess verbessert. Allerdings steigt durch diese Anwendung auch die Gefahr der Nebenwirkungen, wie die bräunliche Verfärbung der Haut durch Hyperpigmentierung und das Auftreten von rötlichen Verfärbungen. Die Verödungsmethode kann auch Narben hinterlassen. Das Verödungsmedikament wird vom Organismus binnen 48 Stunden vollständig abgebaut.
Eine weniger häufig eingesetzte Methode zur Entfernung von Besenreisern ist die Kauter-Methode. Mit einem feinen chirurgischen Instrument, eine durch elektrischen Strom erhitzter Draht wird in die Vene eingeführt und der Besenreiser durch Hitze verschlossen. Die Elektro-Kaustik wird in der Regel bei Operationen zur Blutstillung oder zum Schneiden verwendet.
Bildquelle: © Depositphotos.com / Hriana
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