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Einen rasanten Siegeszug hat ein Tee hinter sich, der eigentlich gar keiner ist: Der Rotbuschtee, auch Rooibos genannt. Innerhalb weniger Jahre hat sich dieses teeähnliche Getränk einen hohen Beliebtheitsgrad erobert und steht nicht nur für Genuss, sondern wegen seiner hilfreichen Inhaltsstoffe auch für Gesundheit. Hier ist ein Porträt des Trendgetränkes.
Obwohl man vom Rotbusch allgemein als „Tee“ spricht, hat er nichts mit der eigentlichen Teepflanze zu tun, aus der Schwarz- und Grüntees hergestellt werden. Der Rotbusch ist ein ungefähr ein Meter hoher Strauch mit dünnen Ästchen, an denen sich grüne, weiche Blätter befinden. Er gedeiht in Südafrika, wo er von der Bevölkerung schon lange nicht nur als Getränk, sondern auch zum Kochen und zur Kosmetik verwendet wird. Dem russischen Teehändler, dem die Teezubereitung dort 1904 auffiel, ist es zu verdanken, dass der Rotbuschtee in den Handel gelangte. Die natürlich wachsenden Pflanzen reichten schon bald nicht mehr aus, um den großen Bedarf zu decken, so dass der Botaniker Dr. Petter le Fras Nortier in Clanwilliam mit den dortigen Farmer kultivierbare Pflanzen züchtete. In den Zedernbergen 200 Kilometer nördlich von Kapstadt liegt auch heute noch das Zentrum des Rotbuschanbaus.
Die Zweige der Rotbuschpflanze werden geerntet, während das Wachstum ruht, also in der Zeit vom Sommer bis Frühherbst. Überwiegend wird mit der Sichel gearbeitet und die Zweige etwa 30 bis 40 Zentimeter über dem Boden abgeschnitten. Es kommen aber Maschinen zum Einsatz. An einer Sammelstelle werden die Zweige in vier Millimeter kleine Stücke gehäckselt, zerquetscht und mit Wasser benetzt. Bis zu 15 – 20 Zentimeter aufgehäuft wird diese Masse der natürlichen Fermentation überlassen, die durch das warme Klima begünstigt wird. 8 bis 24 Stunden dauert dieser Prozess, bei dem Oxidation stattfindet und die Inhalte sich zersetzen und verändern. Erst jetzt erhält der Rotbusch seine typische rotbraune Farbe. Nach dem Trocknen an der Sonne wird das Produkt zur Reinigung durchgesiebt und zum Schutz mit heißem Wasserdampf pasteurisiert. Ständige Kontrollen von Aroma, Feuchtigkeitsgrad, Schnittlänge und Parasitenbefall sorgen für hohe Qualität des exportierten Rotbuschtees. Verpackt wartet der Rotbuschtee dann auf seine Reise in rund 140 Länder.
Dunkel und trocken gelagert lässt sich Rotbuschtee bis zu 12 Monate ohne Qualitätsverlust aufbewahren. Zum Genuss wird ein Teelöffel pro Tasse mit kochendem Wasser übergossen und ca. 5 Minuten ziehen gelassen. Die wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Eisen, Fluor, Kalium werden dabei gelöst. Durch seine antibakterielle Wirkung ist er bei Beschwerden ideal und auch bei Magenproblemen, Durchblutungsstörungen und Hauterkrankungen wird er häufig empfohlen. Ein reicher Gehalt an Antioxidantien kann im Kampf gegen freie Radikale helfen und macht den Rotbuschtee zum Therapiebegleiter bei alternativen Krebsbehandlungen. Nur wenig Tannine und Gerbstoffe sind im Rotbusch zu finden, so dass er nicht bitter schmeckt und da in ihm absolut kein Koffein (=Teein) enthalten ist, kann er unbedenklich auch in großen Mengen genossen werden und eignet sich auch hervorragend als Erfrischungsgetränk für Kinder. Nicht nur als Heißgetränk, sondern auch kalt ist der Rotbuschtee mit seiner natürlichen Süße beliebt und wird mittlerweile auch in einer Vielzahl von Geschmacksvariationen und Mischungen angeboten.
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