Leuchtend rote Königin des Herbstes: Die Hagebutte
Heckenrosen sind die wilde Verwandschaft der königlichen, edlen Rosen. Im Herbst bringen sie einen Fruchtkörper hervor, dem sie ihren zweiten bekannten Namen verdanken. Die Bezeichnung „Hagebutte“, die für diese leuchtend rote Frucht der wilden Heckenrose steht, wird im Volksmund auch auf die ganze Pflanze ausgedehnt. Da diese Früchte sehr vielseitig zu verwenden sind, hat die Pflanze je nach Region noch weitere Bezeichnungen. Ob Zaunrose, Weinrose, Apfelrose oder einfach nur Wildrose – alle umschreiben die urwüchsige Vorgängerin der Gartenrose mit dem lateinischen Namen Rosa Canina und deren Neben- und Unterarten. Sie kommen übrigens in den gemäßigten Zonen ganz Europas und Asiens vor und werden sowohl wild als auch kultiviert geerntet.
In Früchtetees unverzichtbar
Das getrocknete Fruchtfleisch der Hagebutte bildet die Grundlage der meisten auf dem Markt befindlichen Früchtetees. Sein süß-säuerliches Aroma und die sattrote Färbung dürften den meisten Menschen schon seit den Kindertagen bekannt sein. Hagebuttentee oder Früchtetee auf dessen Grundlage ist aber nicht nur äußerst lecker, sondern verfügt bei richtiger Zubereitung auch über viel Vitamin C, das die Abwehrmechanismen des Immunsystems nachhaltig unterstützt und ankurbelt. Er wird je nach Geschmack gesüßt und schmeckt als Heißgetränk sowie als kühle Erfrischung an heißen Tagen.
Hagebutten aufs Brot
Das Aufgießen mit heißem Wasser ist aber nicht die einzige Art, an die gesunden Inhaltsstoffe der Hagebutte zu kommen. Das aus den frischen Schalen der Frucht hergestellte Hagebutten-Mus enthält zum Beispiel soviel Vitamin C, dass bereits ein Esslöffel davon den Tagesbedarf eines Erwachsenen deckt. Auch die Variante, die Fruchtschalen zu einer köstlichen Konfitüre zu verkochen, ist sehr beliebt. Zwar geht beim Einkochen ein Teil der Inhaltsstoffe verloren, dennoch bleibt der dadurch gewonnene Brotaufstrich so gesund, dass er vom gesundheitlichen Standpunkt her die handelsüblichen Marmeladen und Konfitüren hinter sich lässt.
Doch Hagebutten wehren nicht nur durch ihren Vitamingehalt eine Erkältung ab, sie enthalten auch Flavonoide sowie Mineral- und Gerbstoffe. Somit schützen sie auch die Blutgefäße und beugen zum Beispiel Zahnfleischbluten vor.
Warum nicht selbst ernten?
Hagebutten erntet man frisch, vorzugsweise weitab von stark befahrenen Straßen, um Schadstoffbelastungen zu vermeiden. Man erkennt die Früchte an ihrer tiefroten bis orangen Farbe und dem schwarzen Käppchen, dem vertrockneten Blütenkelch. Sie wachsen an Sträuchern mit gleichgroßen Blättern, die an den Rändern fein „gedornt“ sind. Hagebutten sollten stets nur ab Hüfthöhe geerntet werden, um Verunreinigungen durch Tiere zu vermeiden. Außerdem müssen die Früchte fest, keinesfalls schrumpelig sein. Nach der Ernte wäscht man sie gründlich und entfernt die Fruchtkerne, den Stängelansatz und das Fruchtkäppchen. Marmelade und Mus bereitet man aus diesem frischen Fruchtfleisch zu, zum Herstellen von Hagebuttentee schneidet man die Fruchtschale in kleine Stückchen und lässt sie an einem trockenen Ort oder bei circa 50 Grad Celsius im Backofen trocknen. Danach ist der Tee mehrere Wochen und Monate haltbar und wird nach Bedarf und Zubereitung vor dem Aufkochen mit einem Mörser zerstoßen.
Bildquelle: Petra Bork / pixelio.de
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Ein Kommentar
[…] für die Wirksamkeit dieser Pflanzen konnte bisher allerdings nicht vorgelegt werden. Auch die Hagebutte als Vitamin-C-Lieferant ist in der Erkältungszeit sehr […]